Künstliche Intelligenz, also selbstlernende Software, ist das Trendthema Nummer eins. Es gibt kaum einen Bereich, der sich so rasant entwickelt wie dieses. Vor allem im Marketing geht es dabei um viel: Es geht um Maschinen, die die Digitalisierung soweit nach vorne treiben könnten, dass sie Marketingaufgaben künftig deutlich effizienter werden lassen, als es Menschen je möglich wäre.
Welche Rolle KI in Zukunft spielen wird, lässt sich nur erahnen. Einige der aktuell schon besetzten Gebiete, wenn auch mit teilweiser Unterstützung menschlichen Zutuns, erfassen wir in diesem Artikel.
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Bereits jetzt hilft KI bei der Findung von Entscheidungen. Zum Beispiel beim Ausliefern von Facebook Werbung. Lässt man zwei unterschiedliche Creatives in einer Anzeigengruppe laufen, erfährt man, welche der beiden Werbemittel besser funktioniert. Und zwar auch dadurch, weil Facebooks Algorithmus die Anzeige bei der Auslieferung bevorzugt. In Zukunft könnte KI also entscheiden, ob eine Kampagne auf Facebook, Snapchat oder Twitter laufen soll. Auch die Frage, welche Creatives für welche Zielgruppen relevant sind, kann KI beantworten.
Damit würde die komplette Marketing-Branche einmal um 180-Grad gedreht. Der Algorithmus würde alle Kampagnen so effizient wie möglich ausspielen, ohne sich von Emotionen leiten zu lassen und über Real-Time-Bidding, (was übrigens auch künstliche Intelligenz ist), den Werbeplatz mit der besten Performance wählen. Kanäle, die bei der Preisgestaltung nicht mithalten können wären so nicht mehr Konkurrenzfähig. Zumindest in der Theorie.
Mit statistischen Zwillingen, sogenannten Lookalike Zielgruppen, lässt sich außerdem schon heute die Zielgruppe ganz einfach erweitern. Der Werbekanal sucht einfach nach weiteren Usern, die der Kernzielgruppe am ähnlichsten sind und nimmt diese in die Lookalike Audience mit auf.
Personalisierung der Customer Journey
Wenn künstliche Intelligenz bereits in der Lage ist, richtige Creatives für eine Zielgruppe zu identifizieren, ist der Schritt, das richtige Produkt für die Zielgruppe zu finden auch nicht mehr weit entfernt. Und so ist es. Kauft ein User in einem Onlineshop zum Beispiel den Schal einer bestimmten Marke, lässt sich schon heute ein ergänzendes Produkt der gleichen Marke per Email verschicken. Voraussetzung dafür ist aber, dass ein Mensch dem System vorher die bestimmten Bedingungen eines Email-Versandes implementiert hat und die entsprechende Email-Vorlage erstellt hat.
Kehrt der User später in die App des Shops zurück und ist dabei angemeldet, ist es ebenso machbar, dass die App automatisch auf die Signale des Users reagiert und sich entsprechend strukturiert. Die App kann so auf Geschlecht, Marken, Preisklasse und weitere Merkmale mit Angeboten reagieren. Das gleiche funktioniert mit entsprechenden Tools übrigens auch im Web.
Customer Relationship Management
Mithilfe Künstlicher Intelligenz lässt sich erkennen, in welcher Phase des Kaufprozesses sich ein potentieller oder bestehender Kunde befindet. Das ermöglicht es dem Marketer die passenden Inhalte für den Kontakt bereitzustellen. Der Kunde erhält also eine individuelle Ansprache, die auf seine Bedürfnisse angepasst ist – und das rund um die Uhr.
Diese individuelle Ansprache ist nicht der einzige Vorteil. Mithilfe von statistischen Zwillingen kann die Maschine erahnen, welche Wünsche und welches Konsumverhalten zu erwarten sind. Das ist vor allem für die Kundenzufriedenheit, aber auch für Up- und Cross-Selling enorm wichtig. Letztendlich lässt sich ein Marketing Funnel zusammenstellen, der nicht nur den Bedarf des Kunden widerspiegelt, sondern auch die Kaufwahrscheinlichkeit für weitere Produkte und Leistungen erhöht.
Mit Chatbots wird das Thema Customer Relationship auf die Spitze getrieben. Zwar ist E-Mail-Marketing immer noch einer der wichtigsten direkten Kanäle, jedoch kommen mit WhatsApp For Business, dem Facebook Messenger sowie Chatbots auf Websites weitere, sehr auf Service und positive Nutzererfahrung orientierte Tools zum Einsatz, die insbesondere in puncto Schnelligkeit und Kundennähe glänzen.
Trends & Datenanalyse
Die Funktionalität von Künstlicher Intelligenz hängt im wesentlichen von den vorhandenen Daten ab, auf die die Software zurückgreifen kann. Sogenannte Data Management Platformen ermöglichen die Datensammlung und Auswertung mit der die Künstliche Intelligenz eine schnelle und datenorientierte Entscheidungsfindung ermöglichen.
KI könnte auch ein spannender Impulsgeber in Sachen Trends werden. Nehmen wir nur mal an, dass KI die Daten von Google Trends mit dem eigene CRM und weiteren Third Party Data in Verbindung bringen könnte. Das wäre ein weiter Schritt für jede Trendforschung.